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Wir züchten Budjonnys!
19. Dezember 2013
Wir erzählen euch die Geschichte, wie wir zu unserer "Budjonny“-Pferdezucht kamen. Als wir uns vor Jahren einen Budjonny-Hengst aus schlechter Haltung kauften, konnten wir den einmaligen Charakter des Pferdes kennen- und schätzen lernen. Mit dieser speziellen Pferderasse können im Turnier- und Leistungssport außerordentliche Erfolge erzielt werden. Doch auch für den Freizeitreiter sind diese robusten, anspruchslosen, ausdauernden, sanftmütigen, feinfühligen, edlen und treuen Pferde einzigartig!
Aufregende Ankunft der Herde
Es war ein langer Weg, bis wir es schafften, die Pferderasse "Budjonny" in Österreich züchten und anbieten zu können. Viel Suchen und Ausselektieren ging allem voran. Umso aufregender war es, als im Januar 2013 der Transporter mit sechs Budjonny-Jungstuten (einjährig) und einem Budjonny-Zuchthengst (3jährig), bei uns angekommen waren. Diese Pferdeherde war keine gewöhnliche. Nein, sie kam geradezu aus Russland. Drei Tage lang waren die Vierbeiner unterwegs zu uns nach Regau in Österreich. Endlich war es soweit und wir wollten sie ausladen. Dabei mussten wir aber feststellen, dass keine einzige der sechs Stuten menschenbezogen oder halfterführig war. Sie kamen geradezu aus der freien Wildbahn, direkt aus ihrer Herde, sozusagen.
Little-Big-Joe, unser Leittier
Jetzt konnten wir miterleben, wie es in einem Herdenverband abläuft. Dazu brauchten wir ein Leittier. Und so durfte unser Little-Big-Joe, ein Appaloosa-Connemara-Mischling, alle sechs in ihr neues Zuhause begleiten. Ihm erging es genauso wie uns: Er war aufgeregt und dennoch gelassen. Er wusste genau, dass es jetzt auf sein Können ankommt. Und er machte seine Sache super. Joe stellte sich unter die Stalltür und wieherte ihnen zur Begrüßung zu. Alle Stuten wandten sich um und warteten auf sein nächstes Kommando. Ein zweites Wiehern gab ihnen zu verstehen: „Kommt und seht euch euer neues zu Hause doch mal an!?!“ Siehe da, es funktionierte. Alle sechs Stuten kamen aus dem Transporter und gingen hinter Joe her in ihre Boxen. Dabei gab es kein Drängeln, keine Rankeleien, kein Beißen und kein Schlagen.
Viel Geduld und Ruhe waren nötig
Nur Bazilevs kam voller Stolz und halfterführig aus dem Transporter. Er ging mit uns staunend, aber in aller Ruhe in sein neues Heim. Es dauerte circa drei Monate bis sich Stranitza, Rebrana, Emisarka, Egrassa, Erkena und das kleine Prinzesschen namens Eskada an uns gewöhnten. Nur langsam und voller Neugierde kamen sie uns näher. Mit viel Geduld und Ruhe bekamen wir ihr Vertrauen. Eskada nahm als erste unser Vertrauen entgegen. Sie war und ist die kleinste. Das soll aber nicht heißen, dass sie die jüngste ist. Nein, nur die kleinste!
Prinzessin Eskada lernt das Trinken
Eskada konnte (oder wollte) als einzige mit der Selbsttränke nichts anfangen. Und so bat sie uns auf ihre Art und Weise, ihr zu helfen. Und das ging so: Eskada stupste uns, schaute uns dann mit ihren treuherzigen Augen an und schwenkte ihr Köpfchen Richtung Selbsttränke. Ganz ehrlich, das war so! Man musste die Hand an der Tränke lassen, bis sie genug Wasser getrunken hatte. Mindestens dreieinhalb Monate ging das so. Immer wenn sie Durst hatte, wieherte sie. Alle, die an ihrer Box vorbeikamen, mussten ihr an der Tränke helfen. Als wir eines Tages unbemerkt an ihrer Box vorbeikamen, staunten wir nicht schlecht. Wir erwischten Eskada beim Trinken! Doch als sie uns vernommen hatte, tat sie so als wäre nichts geschehen. Wir freuten uns: Jetzt kann sie endlich wann immer sie will trinken. Doch das dachten wir nur! Eskada handhabte das noch eine ganze Weile so. Dabei war es schwierig, ihr zu verstehen zu geben, dass sie nun alleine trinken könne. Und so kam sie zu ihrem Namen Prinzesschen. Sie wird auch heute noch so genannt. Außerdem ist sie der Liebling aller. Denn an ihr kommt keiner vorbei, ohne anzuhalten. Am besten mit vielen Karotten, Bananen und - Streicheleinheiten.
Fröhliche Weihnachten wünschen Robert, Veronika und Klaus Moser aus dem österreichischen Regau!