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Teil 1: Trainieren für die Gelassenheitsprüfung mit dem Pferd
Bodenarbeit mit Sabine Ellinger
mehr zur Bodenarbeit
Die Gelassenheitsprüfung besteht aus mehreren Übungen und Prüfungen, um Sport- und Freizeitpferde dazu zu bringen, sich mit alltäglichen Gegenständen zu beschäftigen. Ihr souveräner Umgang mit den Alltagsgegenständen wird bei der Gelassenheitsprüfung (GHP) genau unter die Lupe genommen. Zu den Gegenständen gehören ein Flatterbandtor, eine Plane, ein Rappelsack oder eine Sprühflasche. Je besser ein Pferd an diese Dinge des täglichen Lebens gewöhnt wurde, desto besser kann es mit ihnen umgehen und reagiert in alltäglichen Situationen nicht panisch, ergreift die Flucht oder ist überängstlich.
Schritt für Schritt zur Gelassenheitsprüfung
Sabine Ellinger demonstriert mit einer sehr unsicheren Hannoveraner-Stute, wie für die Gelassenheitsprüfung trainiert werden kann. Sie geht alle Gegenstände mit der Stute, die sich sehr unwohl fühlt, durch. Die erste Station ist ein großer Schirm, den eine zweite Person öffnet und wieder schließt. Die Stute schaut sich alles sehr skeptisch an. Nach langem Zögern berührt sie den Schirm dann mit der Nase. „Das ist der Moment, in dem wir weitergehen“, erklärt Sabine Ellinger.
Bei der nächsten Station, der Plane, ist die Stute extrem unruhig und will möglichst schnell weg. „Wir versuchen sie dazu zu bringen, sich das, wovor sie Angst hat, genau anzuschauen.“ Bewegt sich das Pferd in die richtige Richtung, übt die Pferdetrainerin keinen Druck aus. Will die Stute weichen, wird leichter Druck ausgeübt. „Ich motiviere sie, sich die Sache genauer anzuschauen.“ Wieder ist, sobald die Stute die Plane mit der Nase berührt, der Moment gekommen, in dem sich Sabine Ellinger mit der Stute zurückzieht.
Langsame Gewöhnungsprozesse
Weit weniger problematisch sind die Gegenstände Ball und Flatterbandtor für das Pferd. Da der Ball zunächst nur von dem Tier weggerollt wird, vermutet es keine Gefahr. Beim Flatterbandtor werden die einzelnen Bänder zunächst zusammengerafft und aus dem Weg genommen. Auch so beginnt ein langsamer Gewöhnungsprozess, bis das Pferd den Ball als Spielzeug akzeptiert und ohne zu Zögern durch das Flatterbandtor geht.
Die Sprühflasche wird als weiterer Gewöhnungsgegenstand hergenommen. Zunächst berührt Sabine Ellinger das Pferd nur mit der Flasche. Dann sprüht sie vom Pferd weg. So gewöhnt sich die Stute an das Geräusch. Danach sprüht sie etwas näher neben dem Pferd, dann wieder etwas weiter weg, dann wieder etwas näher – bis sich das Pferd an den Sprühvorgang gewöhnt hat.
Da für die Stute die Übung mit der Plane am schwierigsten war, wird diese wiederholt. Will das Pferd jetzt die Flucht ergreifen, gibt Sabine Ellinger nicht nach. Erst nachdem das Tier ein paar Schritte auf der Plane war, geht die Expertin wieder mit ihr weg, um dem Pferd Erleichterung zu verschaffen.
Bei den Vorbereitungen für die Gelassenheitsprüfung gilt es, folgende Punkte zu beachten:
- Das Pferd wird erst mit den Übungen vertraut gemacht.
- Mithilfe der Bodenarbeit lernt das Pferd, die Hindernisse zu meistern.
- in kleinen Schritten zum Erfolg
- loben